Harz (althochdeutsch: hard) bedeutet Bergwald. Er ist das nördlichste deutsche Mittelgebirge, 400 Millionen Jahre alt, 90 Kilometer lang und 30 Kilometer breit. Vom Nordharzvorland aus gesehen, erhebt sich der Harz abrupt mauerartig aus den flachwelligen, von Breit- und Schmalsätteln mitgestalteten Hügelländern als eigenständiger Gebirgsraum. Den Gebirgscharakter wahrt er ebenso deutlich gegenüber den lebhaft untergliederten Bergländern um Weser und Leine im Westen. Der Harz steigt im Westen und Nordwesten mit seinen größten Höhen aus einem relativ flachen Umland empor. Der Brocken ist hier mit 1142 m der höchste Berg. Vom Regen blankgewaschene Granitblöcke bedecken seinen sanft gewölbten und waldlosen Gipfel. Im Volksmund nennt man ihn auch „Blocksberg“. Es gibt viele Sagen, die erzählen, wie Teufel, Hexen und Gespenster auf ihm ihr Unwesen treiben sollen. Nach Osten verliert der Harz allmählich und gleichmäßig an Höhe und geht dann eher unauffällig ins Mannsfelder Hügelland über.
Seit dem Zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung war dieses Mittelgebirge in zwei Teile geteilt: der westliche Teil gehörte zur Bundesrepublik Deutschland und der östliche Teil zur Deutschen Demokratischen Republik. Die Grenze beider Teile bildeten die Bergkuppen mit Brocken, Achtermann und Bruchberg und die Tallandschaften der Holtemme und der Oder.
Der Harz zählt zu den an Burgen, Schlössern und Klöstern reichsten Landschaften Europas und sogar der Erde.
Der Nationalpark Harz
Der Nationalpark Harz ist mit 24700 ha einer der größten Nationalparks Deutschland. Aus den ursprünglich zwei Nationalsparks (Hochharz und Harz) wurde im Januar 2006 der Nationalpark Harz. Er erstreckt sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Niedersachsen und nimmt ca. 10% der Fläche des Harzes ein.
Typisch für diesen Nationalpark sind die Niedermoore. Pflanzen, die dort leben, sind nicht so extremen Lebensbedingungen ausgesetzt. Niedermoore werden vom Grundwasser gespeist, deshalb sind die Nährstoffversorgung und pH-Wert günstiger als in Hochmooren. Man findet hier auch Pflanzen, die etwas höhere Ansprüche an ihren Lebensraum stellen, z.B. das Schmalblättrige Wollgras und das Pfeifengras.
Bei Betrachtung der Fauna sind vor allem die majestätischen Hirsche und scheuen Rehe, sowie Wildscheine und Füchse zu nennen, welche den Harz ihre Heimat nennen.
Zu den besonders charakteristischen wirbellosen Tierarten der Harzmoore gehören u. a. einige Libellen und Schmetterlinge wie die Alpen-Smaragdlibelle (einziges Vorkommen in Niedersachsen). Aber auch seltene Wirbeltierarten kommen im Harz vor. Dazu zählen u.a. das Auerhuhn und der Schwarzstorch. Die beiden häufigsten Fischarten im Harz sind die Bachforelle und die Groppe.
Von 2000 bis 2007 wurden im Nationalpark Harz erfolgreich Eurasische Luchse ausgewildert, die sich mittlerweile gut in die Ökologie einpassen und durch ein GPS-basiertes Monitoring überwacht werden. Durch gezielte Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahre konnte ein Rückgang der Fledermausbestände im Harz gestoppt werden. Und selbst der Wolf siedelt sich langsam wieder im Harzgebirge an, nachdem er 1798 in dieser Region ausgerottet wurde.