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Herbstverfärbung und Naturkreislauf: Warum der Herbst für das Ökosystem so wichtig ist

Herbstverfärbung und Naturkreislauf: Warum der Herbst für das Ökosystem so wichtig ist

  • von Howling-Nature

"Der Herbst ist ein zweiter Frühling, in dem jedes Blatt eine Blume ist."

Albert Camus

Wenn sich die warme Jahreszeit langsam dem Ende neigt und die Tage spürbar kühler werden, ist es soweit: Der Herbst steht vor der Tür. In den gemäßigten Zonen der Erde ist der Herbst eine bezaubernde Übergangszeit zwischen Sommer und Winter. Die Natur bereitet sich auf eine wahre Farbensinfonie vor, wenn die Blätter der Bäume sich in leuchtende Farben verwandeln und die Erntezeit beginnt. Doch der Herbst hat noch so viel mehr zu bieten! Tauchen wir ein in die faszinierenden Phasen dieser Jahreszeit, entdecken wir, wie Tiere und Pflanzen sich darauf vorbereiten. Bist du bereit, den Zauber des Herbstes zu erleben? Dann begleite mich auf diesem herbstlichen Streifzug!

Der Herbst und seine Monate

Die Bedeutung des Herbstes wird in allen Sprachen der deutschen Sprachgeschichte - sei es althochdeutsch "herbisto", mittelhochdeutsch "herbest", germanisch "harbista" oder indogermanisch "karp" - mit der Ernte in Verbindung gebracht. Auch in anderen Sprachen wie Englisch ("harvest" für "Ernte"), Latein ("carpare" für "schneiden"), Russisch ("серп" für "Sichel") und Griechisch ("καρπός" für "Ertrag") deutet die Bedeutung auf die Erntezeit hin. Dieser gemeinsame Bezug verdeutlicht die kulturelle Bedeutung und Wertschätzung der Erntezeit, die den Herbst zu einer besonderen und bedeutenden Jahreszeit in verschiedenen Kulturen macht.

Der Herbstanfang wird astronomisch bestimmt, wobei die Herbst-Tagundnachtgleiche den Beginn markiert - der Zeitpunkt, an dem Tag und Nacht ungefähr gleich lang sind. In Europa und auf der nördlichen Welthalbkugel fällt der Herbstanfang jährlich entweder auf den 22. oder 23. September, während er auf der Südhalbkugel am 20. oder 21. März liegt. Der Herbst endet mit der Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember (am 21. Juni auf der Südhalbkugel), wenn die Sonne zur Mittagszeit den niedrigsten Stand über dem Horizont hat.

 

Der Herbst ist eine zauberhafte Zeit, die sich, ähnlich wie der Frühling und der Sommer, in drei aufregende Phasen unterteilen lässt. Mit dem Frühherbst ziehen verlockende Düfte durch die Luft, wenn der schwarze Holunder reif ist und saftige Birnen sowie köstliche Zwetschgen darauf warten, gepflückt zu werden. Die Natur bereitet sich auf eine wahre Erntefülle vor, und mit jedem Sonnenuntergang wird die Vorfreude auf die bunten Tage des Herbstes spürbar.

 

Anfang September erfüllt das Knacken von Rosskastanien, die von den Bäumen fallen, die Luft und die Nüsse reifen heran, während die Weinberge in den goldenen Farben der Weinlese erstrahlen. Der Vollherbst ist angekommen und bringt eine faszinierende Verwandlung der Natur mit sich. Sanft verfärben sich die Blätter in leuchtenden Rottönen, warmen Gelbnuancen und erdigen Brauntönen, und die Wälder verwandeln sich in ein farbenfrohes Gemälde.

 

Ende Oktober wird das Knistern von herabfallenden Blättern zu einer stetigen Melodie, die die aufregende Atmosphäre des Spätherbstes untermalt. Eine frische Brise kündigt den nahenden Winter an, während die Bäume langsam ihre Blätter verlieren und sich auf die Ruhezeit vorbereiten. Es ist eine Zeit des Übergangs, in der die Natur mit faszinierender Schönheit den Abschied von der warmen Jahreszeit zelebriert.

Herbstanfang und "Altweibersommer"

Obwohl der September den Beginn des Herbstes markiert, erfreuen uns die sonnigen und warmen Tage im September und Oktober oft noch mit einer besonderen Zeit, die als "Altweibersommer" bekannt ist. Doch der Name hat eigentlich nichts mit alten Frauen zu tun, sondern bezieht sich auf eine besondere Art von Spinnen. In dieser Zeit weben junge fliegende Spinnen lange Fäden, die sie durch die Luft segeln lassen – ein atemberaubendes Schauspiel!

Wenn der Frühherbst anbricht und klare Nächte bereits eine gewisse Kühle mit sich bringen, entsteht in den frühen Morgenstunden ein funkelnder Tau. In diesem Tau spiegeln sich die zarten Spinnweben, und sie glänzen im Sonnenlicht wie silberne Haare. Hier entstand wohl die Verbindung zu den "alten Weibern": Eine uralte Sage erzählt von alten Frauen, die beim Kämmen ihre Haare verloren haben sollen. Eine andere Legende aus der germanischen Mythologie besagt, dass die Fäden von den "Nornen" hinterlassen wurden, Schicksalsgöttinnen, die für das Leben der Menschen verantwortlich waren. Diese Fäden sollten älteren Menschen, an denen sie hängenblieben, Glück bringen. Im christlichen Glauben wurde die Vorstellung entwickelt, dass diese Fäden vom Mantel der heiligen Jungfrau Maria stammen, den sie bei ihrer Himmelfahrt trug. Aus diesem Grund werden sie auch als "Marienfäden" bezeichnet.

 

In Nordamerika hat diese besondere Zeit den Namen "Indian Summer" erhalten. Jedes Jahr sind die Menschen dort erneut von den prächtigen Herbstfarben der Bäume fasziniert. Ursprünglich bezeichnete der Begriff bestimmte Gebiete in den USA und Kanada, die durch einen besonders kalten Winter gekennzeichnet sind. Im Herbst geht der "Indian Summer" dort typischerweise mit trockenem, warmem Wetter und strahlend blauem Himmel einher, während die bunten Blätter an den Bäumen in intensiven Farben leuchten.

Warum färben sich die Blätter der Bäume?

Ursprünglich für die grüne Farbe der Blätter verantwortlich, weicht das Chlorophyll anderen Stoffen wie dem Farbstoff "Carotinoid", der den Blättern ihre leuchtend orangene Färbung verleiht. Jede Herbstfarbe ist einem spezifischen Stoff zugeordnet. Sobald der Abbau des grünen Blattfarbstoffs abgeschlossen ist, bildet sich eine schützende Korkschicht zwischen Ast und Blatt. Dadurch wird das Blatt nicht länger mit Nährstoffen und Wasser versorgt und fällt sanft ab.

Aber, warum müssen Bäume ihre Blätter im Winter überhaupt abwerfen? Nun, bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass grüne Blätter viel Wasser enthalten. Im Winter würde dieses Wasser in den Blättern gefrieren und die Blätter könnten Schaden nehmen. Gleiches gilt auch für den Stamm, der ebenfalls viel Wasser speichert. Mit dem gefrierenden Wasser im Boden könnten die Bäume kein Wasser mehr aufnehmen. Deshalb gehen die Bäume in eine Art "Winterpause" und stellen ihre Aktivitäten wie Wachstum, Blatt-, Blüten- oder Fruchtbildung ein.

 

Immergrüne Nadelbäume wie Kiefern, Tannen oder Eiben hingegen trotzen dem Winter auf besondere Weise. Die Nadeln dieser Bäume sind mit einer isolierenden Wachsschicht überzogen, die sie vor Kälte schützt und das im Inneren gespeicherte Wasser bewahrt. Dadurch müssen sie ihre Nadeln nicht abwerfen und überstehen die kalte Jahreszeit unbeschadet.

 

Der Herbst offenbart uns somit nicht nur eine faszinierende Farbenpracht, sondern auch das bemerkenswerte Überlebensgeschick der Bäume in Vorbereitung auf die kommende Winterzeit.

Was der Herbst für die Tierwelt bedeutet

Mit dem Herbstanfang beginnt eine herausfordernde Zeit für viele Tiere, die sich intensiv auf den Winter vorbereiten müssen. Einige Tiere legen Vorräte an, andere essen sich satt und legen sich eine Speckschicht zu, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten, und die Zugvögel begeben sich auf ihre Reise in den Süden. Mit sinkenden Temperaturen spüren viele Vögel den Ruf des Herbstes und machen sich auf den langen Weg. Störche, Nachtigallen, Enten und Schwalben legen Tausende von Kilometern zurück, um ihre Überwinterungsgebiete in Afrika oder im Mittelmeergebiet zu erreichen.

Eichhörnchen stehen vor der Herausforderung, im Herbst eine Fülle von Vorräten zu sammeln, da sie keinen Winterschlaf halten, sondern nur Winterruhe. Während dieser Ruhe schlafen sie viel, wachen aber immer wieder auf, um die Nahrung zu sich zu nehmen, die sie im Herbst gesammelt und vergraben haben, wie Nüsse, Eicheln oder Bucheckern. Manchmal verbrauchen sie nicht ihre gesamten Vorräte, was dazu beiträgt, dass sich einige Pflanzen vermehren. Auch der Igel ist nun auf Nahrungssuche, um sich ein gutes Speckpolster für den Winter anzufuttern und genügend Reserven für den Winterschlaf zu haben.

 

Der Herbst markiert auch die Brunftzeit für Reh-, Rot- und Dammwild. Die Wälder erfüllen sich mit den kraftvollen Rufen der Hirsche, die damit die Weibchen anlocken, um sich zu paaren. Währenddessen müssen auch die Fische ihre Vorbereitungen treffen, denn im Winter gefriert das Wasser, sodass sie nach einem frostfreien Unterschlupf suchen. Als wechselwarme Tiere hängt die Körpertemperatur der Fische von der Umgebungstemperatur ab. Mit fallenden Außentemperaturen kühlt auch ihr Blut ab, bis sie in eine Kältestarre verfallen. Erst im Frühling, wenn es wieder wärmer wird, erwachen die Fische aus ihrem winterschlafähnlichen Zustand.

 

Der Herbst ist somit eine Zeit intensiver Aktivität und Vorbereitung für viele Tiere, die sich auf die Herausforderungen der bevorstehenden kalten Jahreszeit vorbereiten. Diese bemerkenswerten Anpassungen und Leistungen der Tiere lassen uns staunen über die faszinierende Natur und ihre einzigartigen Überlebensstrategien.

Ganz schön neblig!

Der Herbst ist eine faszinierende Jahreszeit, die oft von einem beeindruckenden Naturschauspiel begleitet wird - dem häufig auftretenden Nebel. Doch warum erscheint der Nebel gerade im Herbst so häufig? Die Antwort liegt in den besonderen Witterungsbedingungen dieser Übergangszeit.

 

Tagsüber heizt die Sonne die Erde noch gut auf, doch in den kühlen Nächten wird diese Wärme vom Boden wieder abgegeben. Frühmorgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen einfallen, ist der Boden bereits stark abgekühlt und kälter als die umgebende Luft.

 

Dies führt dazu, dass die Luftschicht direkt über dem Boden ebenfalls abkühlt und die unteren Schichten nun kälter sind als die darüber liegenden. Kalte Luft kann Wasserdampf nicht so gut aufnehmen, wodurch er kondensiert. Dadurch entstehen kleine Tröpfchen, die wir als den mystischen Nebel wahrnehmen. Das Wort "Nebel" hat sowohl griechische als auch lateinische Wurzeln und bedeutet schlicht "Wolke".

Die herbstlichen Nebelbilder tauchen die Landschaft in eine geheimnisvolle Atmosphäre und lassen uns eintauchen in eine verzauberte Welt. Doch gerade morgens auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule, wenn es noch dunkel ist und es zusätzlich regnet oder neblig ist, erfordert die besondere Wetterlage besondere Vorsicht.

 

Der Herbstnebel mag uns manchmal herausfordern, doch er zaubert auch eine einzigartige Schönheit in unsere Umgebung. Es lohnt sich, diese besondere Jahreszeit in all ihren Facetten zu genießen und sich von der faszinierenden Natur verzaubern zu lassen.

Ich hoffe, dir hat unser kleiner Ausflug in den Herbst gefallen. Wenn du neugierig auf mehr spannende Themen bist, schau dich gerne in meinem Blog um, oder entdecke kleine Anekdoten zu jedem Motiv auf der jeweiligen Produktseite. 🍂🍁


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